Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Fragen, Themen die das System Bogen incl. Anbauteile betreffen
abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 26. Jan 2024, 15:52 ...
Man könnte auch mit Release und mit Finger verschieden steife/weiche Pfeile schießen und dann gucken wo die Stecken.
Ich habe vor Corona längere Zeit mit dem erstklassigen Release von Feinwerkbau den Recurve geschossen. Die Visierstellung blieb genau die gleiche wie beim Fingerlösen, die Treffbilder waren um Größenordnungen besser. Und "Nein" das Bogen-Pfeilsystem war richtig abgestimmt, an der Auszugslänge hatte sich auch nichts geändert.
Christian
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Ich meinte verschieden steife/weiche Rohschäfte. Einmal mit Finger, einmal mit Release. Dann gucken ob sie gleich stecken.
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mark1968
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von mark1968 »

ullr hat geschrieben: 27. Jan 2024, 08:30 ....
Die Finger haben auf den "Pfeilflug" nicht den Hauch eines Einflusses. Aber sehr wohl auf die Flugbahnrichtung.
Das ist wo belegt?
ullr hat geschrieben: 27. Jan 2024, 08:30 1. Wurden die Treffbilder auch auf 30m geschossen? Wenn, dann ist das ziemlicher Unsinn, unbefiederte Pfeile auf 30m zu schießen.
Ja, das Trefferbild habe ich ledigich aus dem Video heraus erstellt, um es sichtbarer zu machen. Ob es Sinn macht, auf 30mtr Rohschäfte zu schießen ist ja auch nicht das Thema.
ullr hat geschrieben: 27. Jan 2024, 08:30 2.Treffbilder sind immer von Statistik abhängig. Das heißt, die Anzahl der Treffer ist viel zu niedrig:
Mindestens 10 Schuss, Auswertung mittlerer Treffpunkt, Standardabweichung, 50% Streuungsellipse.
Und selbstverständlich werden die Treffbilder unterschiedlich sein. Das hängt aber mit der Schussauslösung durch den Schützen/In zusammen. Die sind ein paar Millisekunden eher, bevor die Muskelspannung die Finger freigibt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mit dem erstklassigen Release von Feinwerkbau Treffbilder mit dem Recurve geschossen habe, von denen ich vorher (Fingerlösen) noch nicht mal geträumt habe. Die Visiereinstellung war die gleiche wie beim Fingerlösen, Das Treffbild war um Größenordnungen beim Release besser. Das letztere hing aber mit dem "Lösen", gesteuert vom Gehirn zusammen. Der Trigger ließ sich mit dem Zeigefinger bedienen wie bei einem Sportgewehr/-pistole, der Schuss brach unvermittelt und mehr oder weniger überraschend.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Einerseits möchtest Du eine ganze Reihe von Trefferauswertungen als Beleg haben, auf der anderen Seite erwartest Du, dass alle deine Theorie auf Grund der Erfahrung eines Schützen annehmen. :roll:
ullr hat geschrieben: 27. Jan 2024, 08:30 ...Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mit dem erstklassigen Release von Feinwerkbau Treffbilder mit dem Recurve geschossen habe, von denen ich vorher (Fingerlösen) noch nicht mal geträumt habe. Die Visiereinstellung war die gleiche wie beim Fingerlösen, Das Treffbild war um Größenordnungen beim Release besser. Das letztere hing aber mit dem "Lösen", gesteuert vom Gehirn zusammen. Der Trigger ließ sich mit dem Zeigefinger bedienen wie bei einem Sportgewehr/-pistole, der Schuss brach unvermittelt und mehr oder weniger überraschend.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Bogenschießen hat aber immer noch nicht viel gemeinsam mit Bogenschießen. Ob sich ein Trigger so fein wie bei einem Gewehr einstellen lässt, ist beim Compoundschießen nicht die primäre Aufgabe, da der Fokus nicht auf dem Trigger liegen sollte. Denn dann kommt das berühmte Punchen zu Tage. (Aus-)Lösen sollte man über Erhöhung der Rückenspannung (Back-Tension / Suprise shot).

Ferner die Frage, wie Du belegst, dass es an der Steuerung im Gehirn liegt, dass die Gruppierung beim Schießen mit Release besser ist. Liegt es nicht vielmehr daran, dass die Finger beim Fingerlösen einen Einfluss auf die Sehne haben und dieser Einfluss eben nicht so gleichmäßig sein kann, wie der Haken, der sich am Release einfach nur öffnen muss?
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abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

mark1968 hat geschrieben: 27. Jan 2024, 11:12
ullr hat geschrieben: 27. Jan 2024, 08:30 ....
Die Finger haben auf den "Pfeilflug" nicht den Hauch eines Einflusses. Aber sehr wohl auf die Flugbahnrichtung.
Das ist wo belegt?
...
Das schließe ich aus dem Beiter Video. Wenn man die allerersten Bilder betrachtet, dann sieht man, dass die Finger sich einen kurzen Moment nach vorne in Schussrichtung bewegen. Einen weiteren kurzen Moment später wird die Primärbiegung sichtbar. Die Sehne und das Heck des Pfeilschaftes bewegen sich nach rechts. Die erste Bewegung des Pfeilschaftes wird seine Primärdurchbiegung sein. Es ist die Endhaltekraft der Sehne und die Gegenkraft durch die Massenträgheit des vorderen Pfeilschaftes und der Spitzenmasse, die diese Durchbiegung initiiert. Nach zwei Millisekungen ist die Kraft der Sehne unter die kritische Knickkraft gefallen. Der Schaft biegeschwingt, geschoben von der abklingenden Sehnenkraft free and easy vor sich hin...

Dieser Vorgang müßte durch eine Hochgeschwindigkeitskamera von oben dokumentiert werden.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Moin.
Passt zwar nicht zum Thema. Aber zur Schussauslösung gibt es auch noch sehr viele gute Ansätze die bei allen Schießdisziplinen anwendbar sind. Stichwort open loop, closed loop.
Möchte ich mich aber nicht so gerne öffentlich drüber auslassen, da ich befürchte dass mich da wieder jemand versucht zu zerlegen .... :D

Zum Thema. Ich denke, jetzt brauchen wir neue Aufnahmen mit Release usw. Sonst drehen wir uns im Kreis.
Stand der Dinge ist, dass die Finger etwas verursachen. (Sehen zumindest die Meisten so.) Und die Primärbiegung entspricht nicht der zweiten bzw. folgenden Biegungen.
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Ich sage es nochmal. Von Oben geht nicht! Da ist zuviel im Weg.
Und ich finde es bemerkenswert wie unser Hirn uns, bei der Betrachtung und Beurteilung von Bildern, beeinflussen kann.....
abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

mark1968 hat geschrieben: 27. Jan 2024, 11:12 ...
Ferner die Frage, wie Du belegst, dass es an der Steuerung im Gehirn liegt, dass die Gruppierung beim Schießen mit Release besser ist. ..
Das Feinwerkbaurelease überträgt ja die Kraft in eine Schlaufe, die vor dem Handgelenk am Unterarm befestigt ist. Die Zughand ist damit vollständig kraftfrei. Der Trigger wird mit dem Zeigefinger bedient, man kann den Druckpunkt klar definieren. Das Auslösen des Schusses ist vollständig vom Kraft- und Zeitverlauf beim Zielen unabhängig. Deshalb spielen z.B. Target Panik und ähnliche Störungen keine Rolle mehr. Den "Klicker" braucht man auch nicht mehr.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
abgemeldet01

Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von abgemeldet01 »

Sebastian Rohrberg hat geschrieben: 27. Jan 2024, 12:37 ....
Und die Primärbiegung entspricht nicht der zweiten bzw. folgenden Biegungen.
Die Primärdurchbiegung ist Fakt. Wie sich die weitere Schwingung entwickelt, ist komplex. Ich fordere nicht ohne Grund, dass der Deutsche Schützenbund die Innenballistik von Pfeil und Bogen mal durch ein Institut untersuchen läßt.
Mein Ansatz ist eine Vereinfachung, um sicher eine sehr gute Abstimmung des Systems vor dem Kauf teurer Pfeile zu finden. Es hat sich darin bewährt.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Angenommen der DSB würde das tun, wird das nicht die Öffentlichkeit erreichen.
Ich finde die Easton Auswahltabelle gut genug um Pfeilkauffehler zu vermeiden. Man muss halt mit ein bisschen Logik schauen.
Ich kann dir sagen, dass es über die Innenballistk extrem schwierig ist zu definieren, ob ein Pfeil passt oder nicht. Zumindest in dem Bereich in dem ich das möchte. Möglich, aber extrem schwierig. Was allerdings relativ gut möglich zu definieren ist, ist der Unterschied zwischen verschiedenen Schaftformen.
Sebastian Rohrberg
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Re: Sehnen- und Pfeilbewegung Innenballistik

Beitrag von Sebastian Rohrberg »

Die Finger öffnen sich nicht. Sie werden geöffnet.
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