NichtMehrDa01 hat geschrieben: ↑30. Dez 2021, 17:17
Natürlich kann man die Begrifflichkeit "frei schwingen" auch frei definieren, aber wirklich "frei" ist für mich etwas anderes. Die Sehne möchte ja in Nulllage zurück und übt somit auch eine seitliche Kraft auf den Pfeil aus. Das der davon völlig unbeeinflusst schwingt, mag ich nicht glauben.
Ich verstehe voll und ganz was Du meinst. Es ist ein berechtigter Einwand und zeigt auf wie komplex, also vielfältig die Einflüsse auf die Pfeilbewegung sind.
Dazu kommt noch Etwas hinzu: Diese seitliche Kraft die Du da beschreibst, kombiniert sich ja mit der vorwärts treibenden Kraft. Wenn diese resultierende Kraftrichtung nicht genau auf den Schwerpunkt des Pfeiles zeigt, dann wird sie den Pfeil auch noch zusätzlich zur Seite drehen...
(So als würdest Du einen aufgerichteten Pfeil auf Deiner Handfläche balanzieren.)
Bei so schnell wechselnden aber großen Beschleunigung (nach vorne und zur Seite) ist es schwer zu sagen wie stark sich welcher Einfluß tatsächlich auswirkt und vor allem wie man dies dann berechnet/modelliert.
Auf dem Bild von mir mit den Pfeilbewegungen wie sie Park als letztes beschrieben hat, kann man diese Drehbewegung die der Pfeil um seinen Schwerpunkt macht, erahnen. (Den Schwerpunkt kann man ungefähr bei 1/3 der Pfeillänge von vorne ansetzen.)
Laut Park ist ein wohl abgestimmter Pfeil einer, der nach dem Ablösen von der Sehne tunlichst keine Drehbewegung hat. Ein zu weicher Pfeil dreht sich gegen den Uhrzeigersinn und ein zu Steifer im Uhrzeigersinn (bei Rechtshandschützen).
Damit sich ein Pfeil nicht mehr dreht, muss sich zum Ablösezeitpunkt hin die seitliche Kraft mit der Schwingungsenergie im Pfeil passend ausgleichen sodaß sich die zuletzt vorhande Drehbewegung "auflöst". (Da hilft vielleicht wieder das Beispiel mit dem balanzierenden Pfeil: wenn dieser droht umzufallen, was muß man machen um dies zu verhindern? Man muß nicht nur die Hand in die Fallrichtung bewegen, man muß auch passend überkompensieren um ihn wieder aufzurichten.)
Christian, wenn wir uns schon vorwärts irren; die Durchbiegung rechnest Du nur, um im Verlauf einen Pfeilabstand zum Button zu bekommen. Würde es für die Abstimmung aus Deiner Sicht nicht sogar ausreichen wenn man darauf schaut das sich der Pfeil biegt (also die kritische Knickkraft überschritten wird) und die Pfeilschwingung so zeitlich abgestimmt ist wie es auf Deinem Schaubild für den Nockweg zu sehen ist? Sprich der Pfeil muß sich beim Verlassen des Bogens vom Button weg schwingen.
Ich habe es schon mal vor längerer Zeit gefragt: Wie unterscheidest Du in Deinem Modell zwischen zu steif und zu weich reagierenden Pfeilen? Außer das sich ein zu steifer Pfeil unter Umständen gar nicht biegt, gibt es einen deutlichen Unterschied beim Abstand zum Button? Ist der steife Pfeil weiter weg und der Weiche zu nah dran? Oder erkennst Du es am Zeitpunkt (da wäre sogar der Weg-Punkt aufschlußreicher) wann (an wecher Pfeilstelle) der minimalste Abstand auftritt?
Bei einem zu weichen Pfeil wäre die Nocke der Punkt der am nächsten zum Button ist bzw. die Schwingung hat den Pfeil vielleicht gerade einmal wieder auf Gerade gerichtet.
Bei steiferen Pfeilen würde der minimalste Abstand zum Button weiter nach vorne am Pfeilschaft wandern. Die Schwingung wäre zu weit fortgeschritten in der wegwärts-Bewegung; die Nocke dann entsprechend zu weit weg vom Button.