ullr hat geschrieben: ↑16. Apr 2021, 09:49
b_der_k_te hat geschrieben: ↑16. Apr 2021, 08:44
ullr hat geschrieben: ↑15. Apr 2021, 20:51
Vorschlag: Du schreibst Dir die einzelnen Phasen des Schusses auf, den Du für ideal hälst. Daraus holst Du dir die zehn wichtigsten Punkte heraus und formulierst sie relativ kurz und treffend.
Das ist genau das was Haidn kürzlich in einem Video vorgestellt hat und wie der deutsche Nationalkader danach traininert. Hat ja auch einen eigenen Begriff:
Ideomotorisches Training.
Die gehen da aber mit der Zeit und schreiben es sich nicht mehr auf sondern sprechen es auf ihr Smartphone auf. Sowohl in einer langen als auch in einer sehr kurzen Form.
So können es sich die Schützen theoretisch vor dem Schlafengehen, nach dem Aufwachen, beim Zähneputzen, also jederzeit anhören und in Erinnerung rufen. Natürlich auch im Training vor jedem Schuß.
...
Lach.
Dafür benutze ich noch den alten Ausdruck:
"Autogenes Training"
Das ist eine gute Idee. Nur, der Schütze/In. sollte sein ganz individuelles Meditationsgebet sich selber bilden. Es gibt erstklassige Untersuchungen im Magnetresonanztomographen, die
beweisen, dass das reine "Denken" direkt auf die entsprechenden Muskeln wirkt.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
Hallo Männers,
da mag ich mich, da es ja dann
"a bisserl" in meinen Bereich reingeht, dazu mal äußern.
Visualisierung, Ideomotorisches Training, autogenes Training... 3 Dinge, die gerne für Ein und das Selbe benannt werden, aber sich dennoch etwas voneinander unterscheiden. Beim
autogenen Training geht es primär um die
geistige (und auch körperliche)
ENTspannung, die man erreichen möchte. Das heißt, man versucht die
geistige Aktivität zu
minimieren, wodurch das (innere) Gefühl der Entspannung erreicht werden soll. Beim
Visualisieren stellt man sich einen Bewegungsablauf
bewusst (aber passiv) vor und
beobachtet ihn lediglich. Beim
Ideomotorischen Training kommt zu der Bewegungsvorstellung noch das
Empfinden/Nachfühlen der sich vorgestellten Bewegung hinzu, die (im Idealfall) unbewusst verursacht wurde. Also ist das autogene Training eher gegensätzlich im Vergleich zu Visualisierung und Ideomotorischem Training.
NichtMehrDa01 hat geschrieben: ↑16. Apr 2021, 10:51
Ich finde das Thema super spannend und habe mich da auch schon ein kleinwenig eingelesen. Ich frage mich allerdings auch welche Art von Training zu welchem Zeitpunkt (in der Entwicklung eines Schützen) sinnvoll ist. Ich würde annehmen, dass man nicht unbedingt mit mentalem Training beginnt, sondern den Fokus zunächst auf die technische und physische Entwicklung setzt.
Dann allerdings habe ich auch gelesen, dass die Spiegelneuronen bereits bei der Betrachtung von Bildern aktiviert werden. Und das müssen nicht zwingend die eigenen Aufnahmen sein. So gesehen mache ich ja bereits eine Art von Mentaltraining, wenn ich mir den Worldcup auf YouTube anschaue....
Im Grunde fangen wir mit
mentalem Training da an, wo wir eine neue Bewegung erlernen wollen. Hier spricht man halt noch nicht vom klassischen Mentaltraining, was ja im Grundsatz bedeutet:
"Das sich Vorstellen eines sportlichen Bewegungsablaufes ohne diesen physisch auszuführen". Dies sind aber bereits Bereiche, die ich in meinem Workshops mit anführe, weil sie eben das Gehirn betreffen und Teil der Sportpsychologie sind. Konditionierung und LTP (Langzeitpotenzierung) beginnt von Anfang an.
Und ja, es ist richtig, dass wir bereits durch das Beobachten, mental trainieren. Es ist inzwischen nachgewiesen, dass die sog. Spiegelneuronen zwar an einer anderen Stelle im Gehirn aktiv werden als die Gehirnzellen, die dann für die "echte" Ausführung verantwortlich sind, aber der "
Adressat" (in den Muskeln) ist der Selbe.
Aber auch andere "Mentalübungen" sollten schon, meiner Meinung nach, von Anfang an mit einstudiert/trainiert werden. Die in meinen Augen wichtige mentale Vorbereitung/Nacharbeitung im Training/Wettkampf durch Atementspannung/autogenes Training gehört genau so zum Alltag, wie das technische Training auch. Durch einfach erlernbare Atementspannungsübungen bekomme ich meine Schützen in einen
fokussierten Modus bei jedem Training und bei jedem Turnier und kann mir (fast) sicher sein, dass er ablenkende Gedanken an Außersportliches ausblenden kann.
Was ich immer gerne noch anführe: Man sollte als Trainer (und natürlich auch als Schütze) immer bedenken, dass das ideomotorische Training, Visualisieren und andere Arten des sich-Vorstellen eines Bewegungsablaufes eine
mentale Arbeit ist. Wer sich also in einer Trainingseinheit dieser Übung
1Arrow-3Shots 10x widmet, sollte wissen, dass die mentale Arbeit 30x geleistet wurde.