Compoundschießen für Schüler und Jugendliche

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Kitty
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche

Beitrag von Kitty »

landbub hat geschrieben: 24. Aug 2022, 15:43 Von den Blankbogenschützen weiss ich aber, dass da ein paar auf 30# hochgegangen sind, um die 50m zu schaffen [...] 30# ist für eine 15jährige auf dem Recurve definitiv zu viel.
Im Bereich olympisch Recurve sind die Entfernungen im Jugendbereich teilweise auch zu hoch. Beim DBSV 60m aktuell ab Jahrgang 2007.
Beim DBSV U17 männlich 70m und weiblich 60m. U20 männlich dann 90m, weiblich 70m.
Das geht nur mit entsprechenden Zuggewichten, je nach Auszugslänge 30# und mehr.
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ullr
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche

Beitrag von ullr »

Hallo Landbub,
landbub hat geschrieben: 24. Aug 2022, 15:43 Ich habe ja Kaderschützen (Jugend) im Team, und kann sagen, dass seitens des Verbandstrainier der Ausglaichssport und der anatomisch korrekte Schussablauf ein grosses Thema. Immer.
Es geht nicht um Ausgleichssport. Das ist ein anderes Thema. Aber weder der falsche noch der anatomisch korrekte Schußablauf beseitigt dieses Risiko
Ansagen von wegen "max 25#" gibts keine. Als Coach sieht man, wenn ein Jugendlicher mit dem Zuggewicht überfordert ist.
Hier geht es nicht um eine Überforderung. Das "Ausleiern" selber verursacht keine Schmerzen, die kommen tückischerweise erst später. Beispiel: Zerstörung von Rückenwirbeln durch falsches Heben.
Von den Blankbogenschützen weiss ich aber, dass da ein paar auf 30# hochgegangen sind, um die 50m zu schaffen. Da kann man schon sagen, dass der Verband hier kaum an die anatomische Belastung denkt, denn 30# ist für eine 15jährige auf dem Recurve definitiv zu viel.
Ja. Und hier habe ich nachgewiesen, dass Compoundschießen eine deutlich höheres Belastungsrisiko beinhaltet als der Recurve. Was Erwachsene tun oder lassen ist mir egal. Ich habe -leider- im Laufe der Zeit einige -ergeizige- Frauen erlebt, die wg. Schmerzen, die sie sich erst eingehandelt haben, als sie auf Compound umstiegen, das Bogenschießen vollständig aufgegeben haben. Das hat mich ja 2014 erst auf die Idee gebracht, dieses Phänomen kritisch zu untersuchen. Erwachsene sind selber für sich verantwortlich. Ein Trainer, der Jugendliche und Schüler ausbildet, trägt eine höhere Verantwortung. Darauf weise ich hin.
Den Hinweis von NichtMehrDa01 nehme ich gerne zur Kenntnis. Auf meiner Website findet sich ein Doktorarbeit, die sich allgemein mit Verletzungen von Leistungsbogenschützen beschäftigt. Die ist aber für diesen speziellen Fall nicht anwendbar. Hier geht es um Schüler und Jugendliche. Ich bin gerne bereit, mit einem Physiotherapeuten/In darüber zu diskutieren.
Gruß und klar doch,
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Abow
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche

Beitrag von Abow »

ullr hat geschrieben: 24. Aug 2022, 21:41 Und hier habe ich nachgewiesen
Naja, ein „Nachweis“ und ein „Nachweis einer Befürchtung“ sind zweierlei.
ullr hat geschrieben: 21. Aug 2022, 14:20 Der Nachweis meiner Befürchtung
landbub
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche

Beitrag von landbub »

Ich vermute, dass auch ein Mediziner hier nicht viel mehr sagen würde, als dass das Risiko von Gelenkschäden mit dem Zuggewicht steigt. Er wird aber auch nicht sagen "mit 25# bist noch safe". Von den (damals) Schülern, die heute so um die 25 - 28 Jahre sind und den Bogensport treu geblieben sind, sehe ich jedenfalls keinerlei Probleme. Was deren Schulter in 10 oder 30 Jahren sagt, weiß niemand. Und ob eventuelle Schäden dann auf Überlastung während der Kindheit zurückgeführt werden, glaub ich auch nicht.

Insofern: was wäre das Zielszenario?
- Compound schießen erst ab 20 Jahre?
- Maximales Peak Gewicht = Alter + 10#?

Macht doch alles keinen Sinn und hilft nicht mehr, als da mit vernünftigem Augenmaß ranzugehen.
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ullr
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche

Beitrag von ullr »

Hallo Landbub,
landbub hat geschrieben: 26. Aug 2022, 12:12 Ich vermute, dass auch ein Mediziner hier nicht viel mehr sagen würde, als dass das Risiko von Gelenkschäden mit dem Zuggewicht steigt. ...
Der Deutsche Schützenbund müßte, wenn er sich für seine Sportler verantwortlich fühlt, schon längst entsprechende sorgfältige Untersuchungen initiiert haben. Geld genug hat er.
Er wird aber auch nicht sagen "mit 25# bist noch safe". Von den (damals) Schülern, die heute so um die 25 - 28 Jahre sind und den Bogensport treu geblieben sind, sehe ich jedenfalls keinerlei Probleme. Was deren Schulter in 10 oder 30 Jahren sagt, weiß niemand.
Weil man es nicht sicher weiß, wäre das für den Anfang eine Vorsichtsmaßnahme durch Begrenzung der Maximalzugkraft für den Compoundbereich notwendig. Da ist 110N (25 lbs) ein vernünftiger Beginn. Denn dass da langfristig etwas Unangenehmes passieren kann, wenn nicht gehandelt wird, ist für mich klar.
Und ob eventuelle Schäden dann auf Überlastung während der Kindheit zurückgeführt werden, glaub ich auch nicht.

Das wird auch nicht mehr wirklich überprüfbar sein. Ich habe bereits geschrieben, weshalb ich in das Thema Arbeit reingesteckt habe.
Erwachsene sind für sich selber verantwortlich. Für Schüler und Jugendliche ist der Ausbilder verantwortlich.
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Kitty
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Re: Compoundschießen für Schüler und Jugendliche

Beitrag von Kitty »

Erwachsene, die mit dem Bogensport anfangen, müssen auch mit Verstand in den Sport eingeführt werden und sollten auch nicht sich selbst überlassen werden. (Männliche) Anfänger neigen oft zu zu hohen Zuggewichten, egal ob Recurve, Compound oder sonst etwas.
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