Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

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b_der_k_te
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Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von b_der_k_te »

Dann hier mal ein Modell welches den Videoaufnahmen schon viel näher kommt. Kein Wunder, ist es doch über Aufnahmen verifiziert worden. Die Berechung ist schon alt. 1990 von Pekalski, 1997 von Kooi.
Die Zeichungen hier habe ich aus der Version von Park übernommen. Ein gut abgestimmter X10. Der Ablösepunkt von der Sehne ist bei diesem Setup rechts von der Ruhelage der Sehne. Bei einem anderen Setup, z.B. längeren Pfeilen kann das durchaus anders ausschauen.

Das Bild ist zwar groß geraten und sperrig, außerdem tut es hier zum eigentlichen Thema keine Sache, doch bietet es sich an sowas mal als Vergleich zu zeigen.
ParkNockweg_klein.jpg
Man beachte wie der Pfeil zu Beginn geknickt wird.
Der Knick wird wandert nach vorne Richtung Spitze.
Die Spitze selbst bewegt sich kaum seitlich.
Die Verbindungslinie der Knotenpunkte zeigt somit eindeutig zur Seite (des Bogens), was man sehr gut zum Zeitpunkt 8,5ms erkennen kann. Ich habe ihn deshalb extra eingefügt.
Erst kurz bevor der Pfeil sich von der Sehne ablöst, hebt sie stärker ab.
Der Pfeil ist zum Zeitpunkt des Ausnockens deutlich gebogen. Wie die Knotenpunkte der Grundschwingung da zueinander und zur Flugrichtung stehen, kann ich nicht beurteilen. Die Schrägstellung so wie vorhin ist aber nicht mehr vorhanden.
Für mich doch eigentlich klar und wesentlich, daß sich die schwingenden Pfeilmassen (Spitze und Nocke weg vom Bogen, Mittelbereich hin zum Bogen) gegenseitig ausgleichen. Dadurch gibt es keine Tendenz dazu das ein Pfeilende in die eine Richtung und das Andere in die andere Richtung abdriftet. Das ist bei zu weichen oder zu steifen Pfeilen schon der Fall.
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abgemeldet01

Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von abgemeldet01 »

b_der_k_te hat geschrieben: 30. Apr 2021, 21:07 Dann hier mal ein Modell welches den Videoaufnahmen schon viel näher kommt. Kein Wunder, ist es doch über Aufnahmen verifiziert worden. Die Berechung ist schon alt. 1990 von Pekalski, 1997 von Kooi.
....
Wenn ich mir die Videoaufnahmen von Beiter ansehe, kann ich keine Übereinstimmung mit dieser Darstellung finden.
Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass bei dieser Darstellung der Maßstab Pfeillänge zum Maßstab Durchbiegung und Auslenkung der Sehne, also Abstand Nockpunkt zur Bogenmitte nicht stimmen kann. Der wäre nach der Darstellung weit über 10 cm seitlich des Bogens. Soweit würde die Sehne nie seitlich wegschwingen.
Sprich: die Darstellung ist verzerrt.
Die Schusszeit ist realistisch.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
b_der_k_te
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Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von b_der_k_te »

NichtMehrDa01 hat geschrieben: 29. Apr 2021, 18:55
b_der_k_te hat geschrieben: 29. Apr 2021, 17:57 ich habe die Fragestellung mal an Archery Analytics weiter geleitet.
Ich wollte gerade sagen, dass du dann wahrscheinlich noch vor den Abendnachrichten eine Antwort hast. ;) Mir haben die gestern Abend noch um halb Acht geantwortet! Tatsächlich ist die Seite aber gerade offline. Sie arbeiten also wahrscheinlich schon daran...

Grüße,
Andreas
Tatsächlich hatten wir am Freitag den ganzen Nachmittag über regen E-Mail Verkehr.
Seit Sonntag Nachmittag ist das Tool wieder online.
Das Modell wurde überarbeitet, eben hinsichtlich der Massen am Pfeilheck, was allerdings nun auch mehr Eingaben vom Anwender erfordert. Es steht nun zur weiteren Erprobung bereit.
Es wird noch überlegt wie man die Bedienung einfacher gestalten kann. Vielleicht habt Ihr dazu Ideen?

Was neu ist: Es kann nun auch der Wirkungsgrad vom Anwender eingestellt werden. Standardmäßig steht dieser auf 80%, kann aber abgeändert werden wenn man z.B. Wurfarme mit viel Eigengewicht hat. Es ist gewissermaßen als ein Kraft-Wirkungsgrad zu verstehen, also wieviel Prozent der Kraft von der Auszugskurve geht in den Vorwärtstrieb des Pfeils.
Nach der Berechnung der Frequenz die zum Bogen paßt, wird nun auch jene Auszugskurve mit der das Programm rechnet in einem Diagramm angezeigt. Ich möchte aus den Kurven die ich so gesammelt habe eine Art Standard Recurve-Kurve zusammenstellen um einen guten Durchschnittsverlauf für die Berechnung anbieten zu können. Das Gute an diesem Modell ist, daß es keine exakte Kurve erfordert um die Übereinstimmung von Bogen und Pfeil gut abschätzen zu können.
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rstoll
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Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von rstoll »

Verbesserungs-/Veränderungsvorschläge meinerseits (reines Handling)
1) Doppelte EIngaben vermeiden (entweder nur ein Eingabefeld oder Werteingabe ins jeweils andere Feld spiegeln) z.B. Gewicht Federn, Nocke, Abstand Federn
2) Ein paar mal hat's mich reingelegt, dass ich unten das Spitzengewicht geändert habe und vergessen habe, oben das Gesamtgewicht des Pfeiles anzupassen. ggf. wäre es besser, das Gesamtgewicht aus allen anderen Daten herauszurechnen (liegen ja alle vor pgi, schaftlänge, spitzengewicht, nockgewicht, federn)
3) EIngabefelder kleiner und wenn möglich dichter aufeinander
4) ggf. kann es sogar gelingen zweispaltig zu arbeiten
- Berechnung der Eigenschwingungsfrequenz des Pfeils welche zum Bogen passt; EIngaben in linker Kolumne angeordnet
- Berechnung der Eigenschwingungsfrequenz eines Pfeils; EIngaben in rechter Kolumne angeordnet)
Notwendige Erläuterungen, die derzeit viel Platz neben der Eingabe wegnehmen, in Fußnoten packen.
Damit könnte das ganze übersichtlicher werden und man spart mehrfaches hin- und herscrollen
Abow
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Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von Abow »

.
apropos Übersichtlichkeit (aus dem ersten Beitrag):
https://www.archery-analytics.com/de/pu ... calc_arrow
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rstoll
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Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von rstoll »

Weiteres zu Benutzeroberfläche/Bedienung:
- eine Berechnen-Schaltfläche sollte reichen (bei Teileingabe wird dan eben nur ein Ergebnis - sofern möglich - für diese Eingabe dargestellt. I.d.R wird der Benutzer aber am Ergebnis "Pfeil passt/past nicht" interessiert sein
NichtMehrDa01

Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von NichtMehrDa01 »

Die Schaftlänge gibt mir noch etwas zu denken... Ich hatte mal nachgefragt, ob es wirklich nur der reine Schaft sein soll, oder die vom Nockboden aus gemessene Länge. Es hieß, dass tatsächlich nur die Schaftlänge gemeint sei. Aber die 5mm für die Nocke könne ich ruhig draufrechnen - das würde ja keinen großen Unterschied machen. Bei mir sind das aber 14mm... und ich denke, da fängt es an einen Unterschied zu machen.

Aber davon ab... Das Ding ist wirklich klasse. Beide Daumen hoch!

Grüße,
Andreas
abgemeldet01

Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von abgemeldet01 »

NichtMehrDa01 hat geschrieben: 5. Mai 2021, 15:30 Die Schaftlänge gibt mir noch etwas zu denken... Ich hatte mal nachgefragt, ob es wirklich nur der reine Schaft sein soll, oder die vom Nockboden aus gemessene Länge. Es hieß, dass tatsächlich nur die Schaftlänge gemeint sei. Aber die 5mm für die Nocke könne ich ruhig draufrechnen - das würde ja keinen großen Unterschied machen. Bei mir sind das aber 14mm... und ich denke, da fängt es an einen Unterschied zu machen.

Aber davon ab... Das Ding ist wirklich klasse. Beide Daumen hoch!

Grüße,
Andreas
Wenn der Pfeil optimiert ist, dh. genau richtig passt, dann macht es einen gewaltigen Unterschied, wenn die Schaftlänge kürzer wird. Länger ist nicht so schlimm, der Pfeil schlägt dann nicht an.
Ein gerechnetes Beispiel aus meinem Fundus (rund 50 Bogenberechnungen, alle wurden im Beschuss überprüft):
Schaftlänge: 0,735m
Ergebnis: minimaler Abstand des Schaftes vom Button: 3,3mm *)
Schaftlänge auf 0,725m verkürzt:
Ergebnis: Der Schaft streift an den Button an. Und das Unangenehme wird sein, das muss dann nicht immer passieren, das hängt vom tatsächlich vorhandenen Spine des geschossenen Pfeiles und von anderen zufälligen Umständen ab.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
*) geändert am 05.05.2021, Schreibfehler
b_der_k_te
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Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von b_der_k_te »

Das ist die ewige Frage ob Anbauteile wie Spitzen oder Nocke den Pfeil anders schwingen lassen weil sie aus dem Schaft herausragt und den Pfeil augenscheinlich länger machen. Genauso wie die Frage ob jener Teil der Spitze welches in den Schaft hinein geklebt ist, den Pfeil steifer reagieren läßt je länger dies ist.
In diesem Modell stellt sich nur die Frage ob sich die Eigenschwingfrequenz des Pfeils ändert wenn mal ein Teil etwas länger heraussteht.
Die Berechung wird so aussehen - und das ist bei ullr auch nicht anders: Man nimmt zuerst mal eine Länge her und stellt sich an exakt den Enden Punktmassen vor (Spitzengewicht und Nockengewicht). Als Verbindung zwischen diesen Punktmassen setzt man den Schaft ein und gibt dem eine gewisse Steifigkeit und eine gleichmäßige Massenverteilung über die Länge, weil es eine zu große Vereinfachung wäre und man falsche Werte herausbekommt würde man dem Schaft nicht diese Eigenschaften zuschreiben.
In der Realität sieht es dann so aus das Spitze und Nocke jeweils eine Masse hat und eine Ausdehnung (Länge und Durchmesser). Das heißt sie haben einen Schwerpunkt. Es ist nun die Frage wie weit sind diese Schwerpunkte beim zusammengesetzten Pfeil auseinander? Denn dieser Abstand entspräch eigentlich jener Länge die man im Modell zur Rechnung heranzieht.
Bei Klebespitzen ist es meistens so das deren Schwerpunkt sogar noch im Schaft drinnen sitzt. So gesehen müßte man die Schaftlänge sogar um diese geringen mm kürzer eingeben. Bei besonders schweren Schraubspitzen (Hallenpfeile) könnte es anders herum sein.
Bei Nocken wird deren Schwerpunkt ziemlich genau am Schaftende zu liegen kommen. Ausnahmen gibt es immer.
Soll ein Modell das berücksichtigen, wird die Verwendung für den Benutzer schon sehr komplex.

Es hat ja auch nicht den Anspruch exakt zu stimmen, sondern nur soweit genau zu sein damit man die Pfeile mit den bekannten und einfachen Tuningmaßnahmen und Tests soweit korrigieren kann das sie dann wirklich passen.
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rstoll
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Re: Archery Analytics Pfeilauswahl Berechnung

Beitrag von rstoll »

Boah! Das nenn ich mal prompte Reaktion!
So ist die EIngabe deutlich einfacher!

Habe gerade die Konfiguration einer Schützin durchzumessen bei der ich mir sicher bin dass die Konfiguration passt (Rohschaft ok, gepuderter Schaft (soeben getestet)zeigt keine Berühungspunkte im hinteren Drittel)
Rohdaten:
Auszug eff. 49,5 cm
Schaft 72 cm
Beiter-Nocke in 12/1 5,8 gn
Federn Bohning x-vanes 3 Stck. ge. 13,2 gn
Pfeilgewicht gesamt 316 gn
Schaft ACC 3x-04 (6,7 gpi)
Standhöhe 21 cm
Zuggewicht im Vollauszug 29lbs (Kofferwagen-Schätzeisengemessen)
Abstand höchster Punkt Federn zu Sehne 30mm

Allerdings habe ich noch eine Differenz zwischen errechnetem Gesamtgewicht und gemessenem Gesamtgewicht von 18gn. Muss ich nochmal prüfen

Edit: Nachtrag: gemessenes Gesamtgewicht Pfeil 316gn, SUmme dr Gewichte der Einzelkomponenten 298 gn, wobei Schaft nicht gewogen sondern errechnet (28,4 '' * 6,7 gpi)

Ergebnis:
Lt. Programm um 4 HZ zu weich
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