Tuning Fork - Lehren zum Ausrichten der WA und mehr

Alle Themen die das Zusammenspiel von Pfeil und Bogen samt zugehöriger Tests betreffen
Antworten
Montalaar
Beiträge: 57
Registriert: 15. Mai 2019, 10:49

Tuning Fork - Lehren zum Ausrichten der WA und mehr

Beitrag von Montalaar »

Dieses Thema wurde von Thread Button abgetrennt um hier separat das Produkt Tuning Fork zu behandeln.
Als Moderator war es mir (b_der_k_te) nicht möglich einzelne Beiträge so zu kopieren dass diese in beiden Themenbereichen als eigenständige Posts zu lesen sind. Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen als den Beitrag von Montalaar zu bearbeiten und die einführenden Posts als Zitate einzufügen. Bitte um Nachsicht.

b_der_k_te hat geschrieben: 10. Mai 2019, 13:55 Hallo test01,
Es gab da mal so ein Kickstarter-Projekt:
https://www.kickstarter.com/projects/ea ... ks?lang=de
Den Namen finde ich nicht ganz passend und ich weiß auch nicht was genau nun daraus geworden ist.
Diese Weiterentwicklung der Wurfarmlehren stellt allerdings schon eine Verbesserung dar.
test01 hat geschrieben: 10. Mai 2019, 14:21 @b_der_k_te

Das Projekt ist meines Wissens nach beendet und der Produzent verkauft es wohl auch in Eigenregie.
Bei Archerytalk hat er es auch ordentlich promotet. War mir aber mit P&P + beim Zoll 1h rumsitzen
zu teuer...
test01 hat geschrieben: 14. Mai 2019, 09:24 Habe Kontakt zum "tuning-fork-guy" aufgenommen. Seine forks mindern
das Parallaxenproblem erheblich. Er baut grade einen
webshop und verkauft dann direkt. US$ 29.- + shipping.

Habe bisher nur still mitgelesen und es vermieden mich zu äußern oder mein Unwissen zu entblößen. Die Tuning Forks sind super, Mir war es der Preis damals wert und ich besitze ein Set. Die Tuning Forks funktionieren tatsächlich wunderbar und besser als die Beiter Lehren. Ob es was bringt kann ich nicht beurteilen, aber wer gerne bastelt ...
Benutzeravatar
ullr
Beiträge: 1481
Registriert: 28. Mai 2018, 09:39

Tuning Fork - Lehren zum Ausrichten der WA und mehr

Beitrag von ullr »

Montalaar hat geschrieben: 15. Mai 2019, 19:19 Habe bisher nur still mitgelesen und es vermieden mich zu äußern oder mein Unwissen zu entblößen. Die Tuning Forks sind super, Mir war es der Preis damals wert und ich besitze ein Set. Die Tuning Forks funktionieren tatsächlich wunderbar und besser als die Beiter Lehren. Ob es was bringt kann ich nicht beurteilen, aber wer gerne bastelt ...
Hallo Montalaar, Schön dass Du hier mitschreibst. Ich habe ein paar interessante Beiträge von Dir in einem anderen Forum gelesen.
Ich denke mal, dass mit diesen "Tuning Forks" schon eine bessere Ausrichtung der Wurfarme erreicht werden kann als mit den Beiter Lehren. Nur wozu?
Ich gehe mal davon aus, dass Mittelteile und Wurfarme verwendet werden, die den üblichen Standard von Mittelklasse Bauteilen erreichen. Dann gehe ich davon aus, dass bei Billig-Produkten eine höhere Fertigungsfehlerquelle zu erwarten ist. Was aber nicht sein muss... Die Wurfarme werden montiert, die Sehne aufgespannt, und was sieht man? Die Sehne läuft genau über die Kerben der Wurfarmenden und bleibt auch dort wenn der Bogen geschossen wird. Liegt sie nicht dort, macht der Normalschütze das einzig richtige und schickt das ganze Geraffel dem Händler zurück. ;)
Der Buttonvorstand läßt sich rechnen, eine Schräglage des Pfeiles ist aus techn. Gründen (damit der Primärdurchbiegung des Pfeiles ihre Richtung aufgeprägt wird, das ist beim Recurve ein "muss") notwendig. Wozu also eine eine Lehre??? Egal ob Beiter oder Tuning Forks...
Mich würde ein einziger sorgfältiger Versuch überzeugen:
Mit einem Bogen werden mit abgestimmten Pfeilen aus einer Schießmaschine Treffbilder geschossen. Mindestens 5 je 10 oder 12 Schuss auf 30 oder 50m.
Der Bogen wird mit den Tuning Forks neu abgestimmt (was man halt auf Grund von irgendwelchen Abweichungen nach Gebrauchsanleitung macht, und dann werden wieder Treffbilder geschossen. Ergeben sich jetzt signifikante*) Verbesserungen, wäre es ein deutliches Zeichen, dass da was dran ist.
Wird kein Nachweis geführt, sondern nur irgendwelche Schwingungsspektren gezeigt und die Verbesserung des Geräusches als Vorteil angesehen, ist für mich dann auch die Birne geschält.
Gruß
Christian
*) signifikant heißt: Nach statistischer Auswertung ergeben sich Werte, die klar den Unterschied belegen (Standardabweichungen, absolute Größe, Vertrauensbereich), halt die üblichen Werte, die in der Technik benutzt werden.
One of the greatest tragedies in life
is the murder of a beautiful theory
by a gang of brutal facts.
- Benjamin Franklin –
Meine Website
Benutzeravatar
rstoll
Moderator
Beiträge: 544
Registriert: 27. Mai 2018, 18:02

Tuning Fork - Lehren zum Ausrichten der WA und mehr

Beitrag von rstoll »

ullr hat geschrieben: 16. Mai 2019, 13:42 Liegt sie nicht dort, macht der Normalschütze das einzig richtige und schickt das ganze Geraffel dem Händler zurück. ;)
... oder man korrigiert eine ggf.schon bei Auslieferung falsche Seiteneinstellung der Wurfarmaufnahmen (was es nicht nur bei billig-China- sondern bei überteuert-Amerika- Mittelteilen schon gab) ;-)
Und da ziehe ich gerne die Wurfarmlehren den anderen Techniken vor und könnte mir einen Vorteil der Tuning forks vorstellen.
Montalaar
Beiträge: 57
Registriert: 15. Mai 2019, 10:49

Tuning Fork - Lehren zum Ausrichten der WA und mehr

Beitrag von Montalaar »

ullr hat geschrieben: 16. Mai 2019, 13:42
Ich denke mal, dass mit diesen "Tuning Forks" schon eine bessere Ausrichtung der Wurfarme erreicht werden kann als mit den Beiter Lehren. Nur wozu?
Ich gehe mal davon aus, dass Mittelteile und Wurfarme verwendet werden, die den üblichen Standard von Mittelklasse Bauteilen erreichen. Dann gehe ich davon aus, dass bei Billig-Produkten eine höhere Fertigungsfehlerquelle zu erwarten ist. Was aber nicht sein muss... Die Wurfarme werden montiert, die Sehne aufgespannt, und was sieht man? Die Sehne läuft genau über die Kerben der Wurfarmenden und bleibt auch dort wenn der Bogen geschossen wird. Liegt sie nicht dort, macht der Normalschütze das einzig richtige und schickt das ganze Geraffel dem Händler zurück. ;)
Okay, grundsätzlich stimme ich hier zu, auch wenn ich aus Erfahrung sagen würde, dass die Fertigungstoleranzen zwischen hoch- und mittelpreisigem Segment keinen Unterschied machen und man generell besser bedient ist einen Bogen im zweiten Jahr zu kaufen, da dann etwaige Kinderkrankheiten abgestellt werden. Aber selbst hier gibt es in laufenden Serien etwa ungünstige Produktionsserien.

Ich denke auch, dass jeder schlaue Mensch nicht perfekt gerade Mittelteile und Wurfarme zurücksenden sollte. Nur wird das kaum jemand tun. Warum? Zum einen weil es unfassbar schwierig ist zu erkennen ob ein MT krumm ist, oder ob etwa die Bohrungen einfach nicht mittig gesetzt sind. Zum anderen weil viele Schützen gar nicht merken ob ein Wurfarm nun krumm ist oder nicht. Ein in sich verdrehter Wurfarm kann, meines Erachtens, die Sehne mittig über den Kerben laufen haben und trotzdem in sich krumm sein.
ullr hat geschrieben: 16. Mai 2019, 13:42
Der Buttonvorstand läßt sich rechnen, eine Schräglage des Pfeiles ist aus techn. Gründen (damit der Primärdurchbiegung des Pfeiles ihre Richtung aufgeprägt wird, das ist beim Recurve ein "muss") notwendig. Wozu also eine eine Lehre??? Egal ob Beiter oder Tuning Forks...
Als zusätzliche Hilfe oder Vereinfachung um den Buttonvorstand einzustellen mag es hilfreich sein. Nehmen wir an du berechnest einen Vorstand von +3mm in Relation zur Sehne, dann kannst du mit Wurfarmlehren die Sehne optisch einfacher fixieren als ohne. Jetzt wäre es natürlich möglich einfach den Vorstand in Relation zum Bogenfenster zu berechnen, was aber nur unter der Annahme funktionieren dürfte, dass die Sehne auch wirklich mittig durch das Mittelteil läuft. Ist das MT verzogen oder die Wurfarme nicht gerade/ verstellt, dann könnte es hier schwer werden, nicht?
ullr hat geschrieben: 16. Mai 2019, 13:42 Mich würde ein einziger sorgfältiger Versuch überzeugen:
Mit einem Bogen werden mit abgestimmten Pfeilen aus einer Schießmaschine Treffbilder geschossen. Mindestens 5 je 10 oder 12 Schuss auf 30 oder 50m.
Der Bogen wird mit den Tuning Forks neu abgestimmt (was man halt auf Grund von irgendwelchen Abweichungen nach Gebrauchsanleitung macht, und dann werden wieder Treffbilder geschossen. Ergeben sich jetzt signifikante*) Verbesserungen, wäre es ein deutliches Zeichen, dass da was dran ist.
Wird kein Nachweis geführt, sondern nur irgendwelche Schwingungsspektren gezeigt und die Verbesserung des Geräusches als Vorteil angesehen, ist für mich dann auch die Birne geschält.
Den Versuch würde ich zu gerne durchführen, leider ist meine Schiessmaschine fest installiert und schafft nur 2 Meter bis zur nächsten Wand, das ist für diese Messung eindeutig zu wenig.

Was an den Tuning Forks einfach praktisch ist, ist die Möglichkeit sie direkt hintereinander versetzt über den Wurfarm zu schieben. Damit wird eine Verwindung desselben sofort durch den "Ausschlag" des Hebelarms angezeigt. Das wiederum funktioniert auch wunderbar in der Schiessmaschine (ohne Abschuss natürlich), weil so die Torsion (?) des WUrfarms im Auszug sichtbar wird. Aber auch hier: Ist nett, macht ein gutes Gefühl, ob es nötig ist?
Benutzeravatar
ullr
Beiträge: 1481
Registriert: 28. Mai 2018, 09:39

Tuning Fork - Lehren zum Ausrichten der WA und mehr

Beitrag von ullr »

rstoll hat geschrieben: 16. Mai 2019, 15:29
ullr hat geschrieben: 16. Mai 2019, 13:42 Liegt sie nicht dort, macht der Normalschütze das einzig richtige und schickt das ganze Geraffel dem Händler zurück. ;)
... oder man korrigiert eine ggf.schon bei Auslieferung falsche Seiteneinstellung der Wurfarmaufnahmen (was es nicht nur bei billig-China- sondern bei überteuert-Amerika- Mittelteilen schon gab) ;-)
...
Schon die würde ich stante pede dem Händler zurückschicken, wenn er nicht fähig ist, ein technisches Gerät ordentlich auszuliefern.
Und da ziehe ich gerne die Wurfarmlehren den anderen Techniken vor und könnte mir einen Vorteil der Tuning forks vorstellen.
Mein Schlüsselerlebnis in der Richtung (ich habe es schon mal irgendwo geschrieben) war, als ich in der angesehenen Zeitschrift "The Glade" einen Artikel einer englischen Spitzenschützin las, die beschrieb, wie sie mit angeblich gezielter Schrägstellung der Wurfarme ihren Bogen optimierte. Der Artikel erschien, als die ersten Mittelteile von Hoyt mit dieser Innovation auf den Markt kamen.
Ein Schelm....
Aber viel wichtiger ist, sich die Auswirkung dieses Fehlers vorzustellen.
Was würde eine (zwar sichtbare, aber leichte) Schrägstellung der Wurfarme oder eine nur meßbare, aber nicht sichtbare Verdrehung der Aufnahmen des Mittelteiles gegeneinander für Auswirkungen auf das Treffbild haben?
Möglicherweise würde sich das Treffbild gegenüber der korrekten Einstellung verlagern. Es würde weder größer noch kleiner werden. Was anderes kann ich mir nicht vorstellen.
Ich messe solche neuen Innovationen an der Werbung. Wenn dort eindeutig extrem unwichtige Dinge (Vibration) und schlimmer noch (vollständig unverständliche Aussagen (Parallaxe) auftauchen, der Rest gut gemachte Zeichentrickfilme sind, keine handfesten technischen Beweise vorgelegt werden, sondern nur Aussagen von Spitzenschützen und Spitzentrainern, dann weiß ich, dass da mal wieder eine -Tschulligung- Verarsche der Verbraucher hochwahrscheinlich ist.
Gruß und klar doch,
"Gut Schuss!"
Christian
One of the greatest tragedies in life
is the murder of a beautiful theory
by a gang of brutal facts.
- Benjamin Franklin –
Meine Website
Antworten