Ich hoffe die Richtung in die das Thema abschweift, ist noch relevant für den Thread-Ersteller Goldenarrow. Wenn es ihm lediglich um ein minimales GPP für Recurve-Wurfarme geht und gar nicht um die Rasanz der Pfeile (für 3D und Feld) dann müßten wir hier einiges in einen eigenen Thread verschieben.
Das was gerade erörtert wird, ging leider mit der Stillegung des alten BSF verloren.
Um das bereits gesagte fortzuführen, picke ich einen Satz von cweg heraus um daran anzuknüpfen:
cweg hat geschrieben: ↑29. Okt 2019, 09:48
[...]Das sind so die häufigsten Pfeilkombinationen beim 3D und der Bereich, wo immer die Diskussionen um den leichteren Pfeil mit der flacheren Flugbahn anfangen. [...]
Der Kern dieser Fragestellung ist gar nicht so wieviel "Höhe" man am Visierbild "gewinnt", sondern wieweit ist der Trefferpunkt vom idealen Zielpunkt entfernt wenn der Schütze sich im Gelände in der Schußdistanz verschätzt. Im BSF haben wir das damals, wenn ich mich recht erinnere, mit 3m Fehleinschätzung durchgekaut. Also falls man meint das Ziel stehe auf 50m, es tatsächlich 53 oder 47m enfernt ist. Das Visier, bzw. der Abgriff ist bei beiden Pfeiltypen ja optimal auf 50m eingestellt. Würde das Ziel auf 50m stehen, würden beide Pfeile perfekt treffen. Die Flugbahn wäre da egal.
Drei Meter sind da schon für gute - sprich im Schätzen/Messen geübte Schützen sehr viel. Fehleinschätzungen sollten schon geringer ausfallen.
Sowohl der Pfeil mit höherer Flugparabel als auch jener mit weniger treffen dann recht weit weg vom angepeilten Zielpunkt. Deswegen ullr´s Aussage das die korrekte Entfernungsschätzung das bei weitem Wichtigste ist.
Das was die Leute bei dem Thema eigentlich meinen ist, wieviel näher am Zielpunkt würde der rasantere Pfeil gegenüber dem anderen Pfeil eigentlich stecken..?
Der insgesamt langsamere Pfeil steckt also weit weg vom Zielpunkt; und der schnellere Pfeil..? Der Unterschied spielt sich bei 50m und 3m verschätzen im niedigen einstelligen Zentimeter-Bereich ab.
Jetzt muß man aber auch noch hergehen und sich bewußt machen wie groß ist denn überhaupt die Pfeilgruppe des Schützen auf 50m? Ich behaupte (außer Compound) wenn der Radius der Gruppe im höheren einstelligen Zentimeterbereich bleibt, darf man schon zufrieden sein.
Das heißt dann aber auch, das was der schnellere Pfeil an Vorteil bringen würde, versemmelt man selbst. Nicht nur weil man sich verschätzt hat, sondern allein schon weil man in der Regel gar nicht so enge Gruppen auf 50m schießt als das es eine relevante Auswirkung hat.
Je weniger der Schätzfehler wird desto uninteressanter wird die Rasanz. Der Treffer-Unterschied zwischen den Pfeilen wird immer kleiner, die Gruppengröße bleibt aber so wie sie halt ist, der Schuß-zu-Schuß-Konstanz des Schützen selbst geschuldet.
Und je größer der Schätzfehler wird umso geringer die Konkurenzfähigkeit des Schützen weil er dann einfach mit schnellen Pfeilen daneben schießt.